Eigentlich sollte die Vorweihnachtszeit eine Phase der Ruhe, der Besinnlichkeit und Herzlichkeit sein, in der die Zeit für die Familie und für die Gemeinsamkeit an erster Stelle steht. Die Realität sieht allerdings bei den meisten von uns ganz anders aus. Es jagt eine Veranstaltung die andere, Geschenke müssen besorgt werden, die Kinder pauken für Klassenarbeiten, ständig ist irgendjemand krank und die Tage haben definitiv zu wenig Stunden. Dieses Jahr höre ich von vielen Menschen „Ich versuche noch bis zu den Ferien oder bis Weihnachten durchzuhalten“.

Doch nun steht Weihnachten und die damit verbundenen Ferien vor der Türe. Und somit beginnt die Zeit zum Luftholen, Durchatmen, Innehalten und Genießen. Ich denke, dass wir uns alle diese Auszeit wirklich verdient haben.

Das Ende eines Jahres verbinden viele von uns mit einem Zurückschauen. Genau dazu möchte ich Sie in den nächsten Zeilen mitnehmen.

Ich bin froh, dass ich in meinen diesjährigen Weihnachtsbrief nichts über Coronaeinschränkungen schreiben muss. Leider bedeutet dies nicht, dass wir ein Jahr ohne Hiobsbotschaften hinter uns haben. Der Krieg in der Ukraine und im Gazastreifen beschäftigt uns alle. Das Thema Krieg ist auch bei den Kindern immer wieder im Gespräch und bedarf viel Fingerspitzengefühl bei der Beantwortung der Fragen, Sorgen und auch Ängsten.

Wie schon im meinem Schuljahresabschlussbrief geschrieben, startete das Jahr 2023 personell sehr holprig. Leider fiel ich für lange Zeit, krankheitsbedingt, aus. Einige Mitarbeiterinnen verließen uns in den wohlverdienten Ruhestand, neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kamen zum Team hinzu. Ende April wechselte Frau Lippert von der Stelle meiner Stellvertretung zur Fachberatung der Abteilung Schulen. In den Sommerferien fand erneut ein Wechsel von einigen unserer Unterstützungskräfte statt. Die Stelle meiner Stellvertretung konnte zum Glück zum 01. September mit Frau Els besetzt werden. Da wir in diesem Schuljahr leider die Stellen der Auszubildenden nicht besetzen konnten, hatten wir einen zwischenzeitlich so großen personellen Engpass, dass die Betreuungszeiten im Oktober und November am Freitag gekürzt werden mussten. Zudem gab es, auf Grund von Krankheit, immer wieder Notbetreuungen oder Kürzungen. An einem Tag telefonierten wir innerhalb von 1,5 Stunden mit 100 Eltern. Ich kann Ihnen sagen, dass war telefonieren im Akkord J. Leider fiel das Laternenfest dieses Jahr ebenfalls der Krankheitswelle zum Opfer. Durch die vielen Veränderungen lief bestimmt nicht alles reibungslos, es wurden Termine nicht immer eingetragen und Kinder wurden ab und an nicht pünktlich entlassen. Ich bedanke mich daher bei allen Eltern von Herzen für Ihr Verständnis, auch wenn es für Sie mit Sicherheit Momente gab, die Sie sich anders gewünscht hätten. Sie können mir glauben, diese Momente hatten nicht nur Sie. Ich hoffe nun wirklich, dass das Personalkarussell bald ein Ende hat und sich das Team wiederfinden kann und zu einer funktionierenden Gemeinschaft zusammenwächst. An dieser Stelle gilt auch ein großer Dank meinen Mitarbeiter*innen, die schon seit Jahren mit mir die Stellung halten und immer wieder alle neuen Kolleg*innen herzlich aufnehmen.

Im Juli mussten wir uns von unseren 4. Klässlern verabschieden und begrüßten im Gegenzug im September unsere neuen Bären- und Elefanten und Drachenkinder. Auch dieses Jahr sind die neuen 1.Klässler eine große Gruppe aufgeweckter und liebenswerter Mädchen und Jungen, die inzwischen den Hort schon mächtig erobert haben.

Trotz aller Engpässe haben wir viele tolle und bewegende Momente mit Ihren Kindern erlebt. Wir haben viel gebastelt, gespielt, Räume umgestaltet, Konflikte gelöst, Tränen getrocknet, Wunden versorgt, geplanscht, gelacht, Kuchen und Plätzchen gebacken und sehr viel gemeinsam gelernt. Manch ein Spruch zauberte uns für einige Zeit ein Lachen ins Gesicht.

Frau Steng und Frau Kojetinsky zu einem Kind: „Wir sind halt einfach die Schönsten hier.“

Das Kind: „Die Frage ist, wie lange noch.“ 😉

Ein Kind kommt mit einem gebastelten Stern zu Frau Steng und meint: „Frau Steng, können wir unsere Sterne tauschen?“

Frau Steng: „Was bekomme ich denn, wenn ich mit dir tausche?“

Das Kind überlegt und meint dann: „Frau Steng, da hast du was falsch verstanden. Ich habe gesagt tauschen, nicht kaufen!“ 😉

In den letzten Wochen stand alles unter dem Motto Weihnachten. Wir starteten mit dem Adventsmarkt, der nur mit Ihrer Unterstützung so möglich war. Vielen Dank nochmal dafür. Direkt im Anschluss fand das Weihnachtsmärktle auf dem Schulhof statt. Hier konnten die Kinder wunderschöne Lichtertüten herstellen. In der Einrichtung nahmen die Kinder mit großem Interesse an den angebotenen Adventsaktionen teil. Es wurde gebacken, gesungen, Sterne und Adventsgestecke gebastelt, Lebkuchen und Plätzchen gegessen, Punsch getrunken, vorgelesen und noch vieles mehr.

Dieses Jahr möchte ich mich allerdings bei Ihren Kinder für ihr Vertrauen bedanken. Für das Vertrauen, wenn sie mit ihren Ängsten, ihrem Kummer und ihren Sorgen zu uns kommen, wenn sie uns an ihren schönen und glücklichen Momenten teilhaben lassen, wenn sie uns in kurzen Momenten einen Blick hinter die coole Fassade werfen lassen und wenn sie uns um Hilfe oder Rat fragen. Mir ist es wichtig Ihren Kindern einen Ort zu bieten, in dem Sie sie selbst sein dürfen, in dem sie sich verstanden und aufgehoben fühlen, in dem man Leichtigkeit spüren und Spaß haben kann.

Wir freuen über jedes einzelne Kind in unserer Einrichtung. Auch wenn es manchmal schwierige Momente gibt, versuchen wir die Stärken Ihres Kindes nie aus den Augen zu verlieren und gemeinsam den eventuell holprigen Weg zu meistern.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie von ganzem Herzen wunderschöne und erholsame Feiertage und einen guten und gesunden Rutsch ins Jahr 2024!

Herzlichste Grüße Ihre

Tina Steng